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Lohne Longhorns: Mit Vollgas Richtung German Football League – OM online – OM Online


„Ready, Set, Hut“ schallt es über das Spielfeld und dann beginnt mit dem Snap – also der Ballübergabe an den Quarterback – beim American Football der Spielzug des angreifenden Teams, dessen Aufgabe es ist den Ball in die Endzone des Gegners zu bringen und durch den Touchdown Punkte zu erzielen. Klingt einfach. Nun, ein wenig komplizierter ist es schon. Doch dazu später mehr.

American Football fasziniert die Menschen und zwar nicht nur in den USA. Die NFL ist laut statista mit 18,6 Milliarden die umsatzstärkste Sportliga der Welt. Sie übertrifft damit den gebündelten Umsatz der Premier League, Bundesliga, La Liga, Serie A und Ligue 1 – also den fünf größten europäischen Fußballligen.

Lohne schreibt Footballgeschichte

In Lohne schreiben sie mit den Lohne Longhorns seit 2019 an einer ­eigenen Footballgeschichte. Ihr Traum ist in der German Football League (GFL) zu spielen. Bis 1999 die 1. Bundesliga. „Das ist das Ziel, ja, aber das dauert noch ein paar Jahre. Das müssen wir Step für Step machen, da man keine Ligen überspringen kann“, so Robin Kolkmann, einer der Longhornsgründer.

Als neugegründetes Team starteten die Lohne Longhorns in der ­untersten Liga und müssen sich nun Jahr für Jahr und Liga für Liga nach oben kämpfen. Entsprechend durchdacht und sorgfältig gehen sie das Projekt an. Mit Erfolg. Gerade erst wurde das Team als „Mannschaft des Jahres“ mit der „Eins“ von TuS BW Lohne ausgezeichnet und als Erfolgsgeschichte bejubelt. Die Lohne Longhorns sind seit ­ihrer Gründung eine Abteilung des TuS BW Lohne. 2023 hatten die Longhorns eine „Perfect Season“ – also 10 Siege, keine Niederlage und kein Unentschieden sowie den Aufstieg in die Verbandsliga. Eine ­solche Saison sei äußerst selten, berichtet Robin Kolkmann. Er sagt: „das schaffen manche einmal im Leben oder gar nicht!“

Robin Kolkmann ist als Linebacker in der Defensive der Longhorns ­aktiv und konstatiert: „Wir wollen hier richtig etwas reißen und langfristig American Football etablieren!“ In dieser Hinsicht sei man auf ­einem guten Weg. Ziel sei ein natürliches Wachstum bei dem die Vereinsstrukturen mitkommen. Eine solche Basis sei sehr wichtig im American Football. Dies sieht auch Niklas Brock so. Er ist für die ­Öffentlichkeitsarbeit und den Social Media-Auftritt der Longhorns verantwortlich. Er sagt: „Mittelfristig wollen wir uns in der vierten Liga, der Oberliga etablieren und dort guten Football spielen. Wenn das ­erreicht ist und wir die Strukturen haben, können wir in Richtung ­höherer Ligen schielen.“

Alles begann mit 30 Mitgliedern – heute sind es 100

Das erste Punktspiel bestritten die 2019 mit rund 30 Mitgliedern ­gegründeten Lohne Longhorns im August 2021. Der Beginn einer ­rasanten Entwicklung. Heute sind die Lohne Longhorns eine Abteilung des TuS BW Lohne und haben mit den Younghorns (seit 2022) und den Herders (seit 2022) eine Jugendmannschaft und ein Cheerteam, ­welches von Stage 7 betreut wird und sich 2022 den Longhorns anschloss. Darüber hinaus sind sie beim Powerlifting unter dem Namen Powerbulls  aktiv und konnten dort bereits Weltmeister werden. An die 100 Mitglieder umfasst die Abteilung inzwischen. „Es ist unfassbar schnell gewachsen“, meint Robin Kolkmann. Von Anfang an wurden Professionalität und sportlicher Ehrgeiz großgeschrieben.

„Es war erst ein Projekt, dann ist es zu einer Mannschaft herangewachsen und mittlerweile sind wir eine Familie geworden. Wie in jeder Familie rauft man sich, aber die schönen Zeiten überwiegen. Die Jungs können sich aufeinander verlassen. […] Wir wollen nicht nur ­irgendeine andere Mannschaft sein, sondern für den anderen da sein und das ist in einer Familie so.“ Dazu tragen Aktivitäten außerhalb des Trainings und der Spiele bei wie beispielsweise die Teilnahme an den Flunkyballmeisterschaften der letzten beiden Jahre in Lohne oder der Teilnahme am Stoppelmarktsumzug mit einem eigenen Wagen bei.

Matchday: Am 4. Mai startet die Saison für das Lohner Team. Foto: Heinzel

Wenn die Spieler der Offense und der Defense aufeinanderprallen kracht es. Doch dahinter verbergen sich ausgeklügelte Spielzüge, die von der Mannschaft im Vorfeld regelmäßig geübt werden. Robin Kolkmann bezeichnet das Spiel als „sehr taktisch“ und nennt es „Rasenschach“. Der Linebacker fügt dann noch erläuternd an: „weil es immer mit Spielzügen funktioniert die strikt vorgegeben sind, klar es gibt auch Option Plays, wo wir flexibel entscheiden können, aber in der ­Regel wird der Spielzug von den Coaches klar vorgegeben und muss genauso umgesetzt werden.“

Wie bereits erwähnt ist das Spiel prinzipiell relativ einfach zu verstehen und der Hauptschiedsrichter begründet seine Entscheidungen, nennt das Foul und die daraus folgenden  Konsequenzen. Beim American Football spielen zwei Mannschaften 4 mal 15 Minuten gegeneinander. Die Mannschaft mit dem Angriffsrecht versucht den Spielball – das „Ei“ – mittels Pass- oder Laufspiel in die Endzone des Gegners zu bringen und somit einen Touchdown zu erzielen. Dafür bekommt sie Punkte und das Team mit den meisten Punkten am Spielende hat gewonnen. Um ihr Angriffsrecht zu behalten hat die Offensive vier Versuche um ­eine Distanz von 10 Yards (neun Meter) zu überwinden um ein neues „First Down“ zu erzielen.

Und wie so oft hat der American Football eine eigene Sprache für das Alles. Hier ein paar Beispiele: Huddle, Conversion, Intervention, Sack, Field Goal, Punt, Fumble oder Turnover. Gleichzeitig ist jedes Spiel ein großangelegtes Event mit Essensbuden, Hüpfburgen und noch vielem mehr. Kein Wunder das durchschnittlich etwas 1.500 Besucher ins Heinz-Dettmer-Stadion kommen um daran teilzunehmen. Football spreche dabei alle Altersschichten, so Niklas Brock. Das sehe man bei den Heimspielen, wenn man einmal ins Publikum blicke. Kontakt zu den Fans und Nachwuchssuche laufe über Social Media – hierbei vor allem via Instagram.

In der Preseason geht es ins Fitnessstudio

Football kann prinzipiell von allen Körperformen gespielt werden. Für jeden gebe es einen passenden Platz, sagt Robin Kolkmann. Das Ganze ist allerdings sehr zeit- und trainingsintensiv. Der Körper müsse auf die enorme Belastung während des Spiels vorbereitet werden und natürlich müssen die Spielzüge entsprechend einstudiert, die individuelle Technik verbessert und die Regeln gelernt werden. Aktuell läuft die Preseason. Hier wird zweimal in der Woche trainiert hinzu kommt die Zeit im Fitnessstudio, also weitere zwei bis vier Termine in der Woche.

Stylische Fans: Traditionell gehört auch eine große Fanbase zum Football – und die ist bei den Lohne Longhorns bereits riesengroß. Foto: Heinzel

Mehrere Coaches kümmern sich um das Team. Für jede Positiongruppe wie etwa Quarterback, Running Back, Linebacker, Offensive- und Defensive-Line gibt es einen Trainer, dazu gehören. „Das bringt einen nach vorne“, so Robin Kolkmann und fährt fort: „Wir arbeiten auch ­
mit Importtrainern zusammen.“ Spielsprache wird daher langfristig ­englisch sein. Ein Spieler den Robin Kolkmann als Vorbild sehen ­würde ist Zachary Blair. Dieser spielte 2023 bei den Cologne Centurions in der European League of Football (ELF) war bereits bei den ­Lohne Longhorns und hat ihnen einige Tipps mitgegeben. Zachary Blair wird in diesem Jahr für die Milano Seamen auflaufen.

Saisonstart am 4. Mai gegen Salzgitter

Die Saison startet am 4. Mai mit dem Auswärtsspiel gegen die Salz­gitter Steelers. Erst am 9. Juni haben die Lohne Longhorns ihr erstes Heimspiel gegen die Bremen Bulls. Robin Kolkmann sagt: „Was mich richtig reizt ist die Herausforderung immer besser zu werden. […] ­Wir haben einfach umfassbar viele Leute die richtig Bock auf Football ­haben, die Bock haben zu arbeiten. Wenn man ehrlich ist, Training macht keinen Spaß, da es nur schmerzt. Aber dann mit den Jungs auf dem Feld zu stehen und zu spielen ist einfach nur genial!“


Mehr zu den Lohne Longhorns gibt es online unter www.lohne-longhorns.de auf Instagram unter „lohnelonghorns“.





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Marc Valldeperez

Soy el administrador de marcahora.xyz y también un redactor deportivo. Apasionado por el deporte y su historia. Fanático de todas las disciplinas, especialmente el fútbol, el boxeo y las MMA. Encargado de escribir previas de muchos deportes, como boxeo, fútbol, NBA, deportes de motor y otros.

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