FC Bayern: De Ligt wettert gegen Tuchel-Entscheidung – watson
Erst in der 85. Minute schickte Tuchel den Innenverteidiger Matthijs de Ligt am vierten Spieltag auf den Platz. Bild: AP / Matthias Schrader
Bundesliga
Der vierte Spieltag brachte für den FC Bayern ein ernüchterndes Ergebnis. Ausgerechnet gegen den aktuellen Tabellenführer Leverkusen und ausgerechnet durch einen Elfmeter in der Nachspielzeit kassierten die Münchener ein Unentschieden.
Umso ärgerlicher scheint aktuell der verpatzte Deal mit dem Portugiesen João Palhinha für die bayerische Sechser-Position. Seit Monaten sucht Trainer Thomas Tuchel nach einem geeigneten (und willigen) Kandidaten für die Defensive, jetzt muss er doch wieder auf seine Optionen im bestehenden Kader zurückgreifen. Was er daraus macht, gefällt bei Weitem nicht allen Beteiligten.
Matthijs de Ligt bekommt vom Bayern-Trainer aktuell keine gute Kritik. Bild: imago images / Gerrit van Keulen
“Das ist Fußball. Es ist natürlich nicht schön, aber letztlich die Entscheidung des Trainers”, erklärt etwa Matthijs de Ligt nach dem Spiel gegen Leverkusen. Der gewohnte Innenverteidiger wurde erst in der 85. Minute der Partie eingewechselt und musste dann bereits zum zweiten Mal für die Sechser-Position herhalten.
Tuchel hofft auf Flexibilität wegen verpatztem Deal für Sechser-Position
Tuchel gab zuletzt an, ab sofort auf Flexibilität zu setzen und jeden Spieler, auch auf ungewohnten Positionen, zu benötigen. “Ich mache das, was der Trainer will. Manchmal ist es nicht schlecht, woanders zu spielen”, gab de Ligt gegenüber “Eurosport” zu.
Unzufrieden zeigte sich der 24-Jährige hingegen über die Menge an Spielzeit, die ihm in der Bundesliga aktuell zugeschrieben werde. Aus allen vier Spieltagen kommt de Ligt insgesamt gerade einmal auf 35 Minuten auf dem Platz. “Die letzten vier Spiele habe ich nicht so viel gespielt, das ist furchtbar und natürlich nicht so schön. Ich will natürlich immer spielen”, machte er deutlich.
Der Niederländer war erst im vergangenen Jahr von Juventus Turin in die Bundesliga gewechselt und wurde vom damaligen Bayern-Trainer Julian Nagelsmann direkt zum Abwehrchef auserkoren. Tuchel hingegen äußerte zuletzt, dass er aktuell “kein großer Fan” von de Ligts Spielweise sei, vor allem wegen fehlender Geschwindigkeit im Aufbauspiel.
Neu: dein Watson-Update
Ein persönliches Gespräch mit Tuchel zu den mangelhaften Einsatzzeiten habe es nicht gegeben, gibt de Ligt gegenüber “Eurosport” an. “Nein, noch hat er mir das nicht erklärt. Aber das ist auch nicht nötig, denke ich”, erklärt er.
Auch einen Lösungsansatz für mehr Spielzeit habe er nicht. “Ich kann nur meine Arbeit auf dem Platz machen. Mehr kann ich nicht machen”, kommentierte der 24-Jährige knapp.
Im Spiel gegen Leverkusen durfte er am Ende als Ersatz für Konrad Laimer auflaufen. Der Neuzugang aus Leipzig erhielt von Tuchel im Gegensatz zu de Ligt nach dem vergangenen Spiel gegen Mönchengladbach großes Lob.
Das Zentrum der Viererkette bestückten in der Startelf gegen Leverkusen indes Dayot Upamecano und Kim Man-Jae. Letzterer war ebenfalls lange ein Wunschkandidat von Tuchel, den man im Sommer letztlich für 50 Millionen Euro vom SSC Neapel abkaufte. “Ich liebe ihn. Ich liebe ihn”, schwärmte der Bayern-Trainer zum Saisonstart. Welchen Coup de Ligt für eine solche Aussage landen müsste, bleibt indes abzuwarten.
Bevor das DFB-Team am 14. Juni mit dem Spiel gegen die schottische Nationalmannschaft in die Heim-EM startet, stehen für Julian Nagelsmann und seine Profis noch zwei Testspiele an. Am Montag trifft die deutsche Nationalmannschaft in Nürnberg auf die Ukraine, am Freitag geht es in Mönchengladbach gegen Griechenland weiter.